Mein Gott, wie freue ich mich, dass es mir gleich beim ersten Mal gelungen ist, meine Lievito Madre (LM) oder Mutterhefe oder Weizensauerteig zu Hause mit Erfolg zu züchten. Sehr oft habe ich mich darüber schlau gemacht, denn eigentlich wollte ich immer schon eine fertige-aktive Mutterhefe bei mir im Kühlschrank lagernd haben. Doch bisher hat es immer an Geduld gefehlt, für die Mutterhefe tagelang präsent zu sein, wenn auch nur kurz zum füttern/auffrischen. Viele verschiedene Anleitungen habe ich mir angesehen um sie dann wieder zu verwerfen. Irgendwie war es mir dann doch immer zu kompliziert, zu lang zum Herstellen und zu langweilig u.s.w.
Auf gut Glück fand ich dann das Rezept, das mich angesprochen hat und mir gleichzeitig eine fertige/aktive Lievito Madre in ca. 5 bis maximal 7 Tagen versprach, dazu noch mit einer relativ einfachen Handhabung.
Nun ging es auch schon mit Schwung an die Arbeit; die Zutaten sind ja nicht viele und vor allem, sie sind vorrätig.
für den 1. Tag gab es folgendes zu tun:
2 EL. Weizen-Allzweckmehl
2 EL. lauwarmes Wasser
½ TL. echten Honig vom Imker
½ TL. Sonnenblumenöl
alle Zutaten in einer kleinen Schüssel mischen und zu einem relativ festen, glatten Teig kneten. Den Teig rundformen/rundschleifen und auf der Oberseite kreuzweise einschneiden und die Schnittstellen etwas auseinanderziehen. Die Teigkugel in ein Marmeladenglas geben und den Deckel locker auflegen. Das ganze ca. 24 Stunden stehen lassen. So soll das aussehen, wenn gestartet wird.
eigentlich hat sich, so wie ich schon vorher wusste, nicht viel getan, die Teigkugel war immer noch in der gleichen Größe, aber gefüttert musste sie werden.
2 EL. Weizen-Allzweckmehl
2 EL. lauwarmes Wasser
Die Teigmasse vom Vortag gab ich mit einem kleinen Spatel in ein Schüsselchen, das Wasser zugeben und mit einem Löffel oder einer Gabel die Teigmasse darin auflösen bzw. aufschlagen. (das ist am Anfang eher mühsam) Nun kommt das Mehl dazu, den Teig zu einer Kugel formen, rundschleifen, auf der Oberseite kreuzweise einritzen, die Schnittstelle etwas auseinander ziehen und zurück ins Glas legen. Eventuell kann es sein, dass noch wenig Mehl zugegeben werden muss um die richtige Konsistenz zu erreichen Deckel auflegen und wieder an einem warmen Ort ca. 24 Stunden stehen lassen.
Im Glas hat sich leider nicht viel verändert, der Teig ist etwas weicher geworden, wenig aufgegangen und er riecht leicht säuerlich. Man muss wieder füttern und noch warten.
2 EL. Weizen-Allzweckmehl
2 EL. lauwarmes Wasser
Die Teigmasse vom Vortag mit dem Wasser in einem Schüsselchen auflösen, Mehl zugeben, mischen und erneut zu einer Kugel formen, einschneiden und zurück ins Glas geben. Deckel sachte auflegen und für 36 Stunden an einem warmen Ort stehen lassen.
der 4. Tag:
Ach ja, da ist jetzt was los. Der Teig hat sich etwas erhöht, mit leichten Bläschen am Rand und auf der Oberseite. Der Geruch ist etwas intensiver.
2 EL. Weizen-Allzweckmehl
2 EL. lauwarmes Wasser
Den Teig gebe ich wieder in eine kleine Schüssel, Wasser dazu und auflösen. Diesmal geht das wesentlich einfacher und schneller, dann gebe ich das Mehl dazu, verrühre es gut, der Teig bleibt etwas weicher als die Tage vorher. Ich fülle ihn, so wie er ist in ein größeres Glas, damit er genug Platz hat zum aufgehen. Deckel auflegen und wieder 24 Stunden stehen lassen.
nun hat sich der Teig verdoppelt, vielleicht sogar etwas mehr, die Bläschen und der Geruch sind mehr geworden. Ich bin zufrieden und füttere weiter.
2 EL. Weizen-Allzweckmehl
2 EL. lauwarmes Wasser
arbeitsmäßig verfahre gleich wie am vorherigen Tag, mit Wasser auflösen und aufschlagen, Mehl dazu, glatt rühren und zurück in das Glas geben, Deckel drauf. Am Glas bringe ich außen eine Markierung an, damit ich über den Verlauf eine Kontrolle habe. Er muss erneut an einem warmen Ort gehen. Jetzt sollte er es schaffen, sich in ca. 5-6 Stunden zu verdoppeln bzw. fast zu verdreifachen. Gelingt das, ist der Sauerteig reif und darf ab sofort im Kühlschrank lagern.
Er hält sich dort ca. 3-4 Wochen ohne ihn weiter zu füttern. Wird Sauerteig zum Backen benötigt, wird einfach ein Teil davon aufgefrischt/gefüttert.
😋😋😋😋😋😋
Meine Lievito Madre hat sich nach 5 ½ Tagen innerhalb von nur 5 Stunden verdreifacht und das ist ein gutes Zeichen für genug Triebkraft, ohne auch nur ein bisschen Hefe zuzugeben.
Natürlich wird der Weizensauerteig nach jedem füttern noch aktiver.
🍔🌭🥯🥖🍕🍔🌭🥯🥖🍕
Nun werde ich wohl einige Male Brot backen, ich werde Baguette probieren, auch Pizza und vielleicht Burger Buns oder Brötchen für Hot Dog. Ich freue mich schon darauf und mal sehen, ob alles so wird wie gewünscht. Aber vorerst werde ich mit einem einfachen Brot starten und mich freuen, wenn es gelingt.
Die Anleitung für den Weizensauerteig habe ich auf YouTube gefunden und zwar auf dem Kanal mit dem Namen Becher Löffel los. Hier schaue ich gerne vorbei, da gibt es nämlich sehr bodenständige Rezepte und die Zubereitung ist meistens ohne großen Schnickschnack. 👍👍👍
Ich hoffe, euch gelingt der Sauerteig ebenfalls, sofern ihr Lust habt zu probieren.
Alles Liebe
Eure Irmi
Liebe Irmi, vielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Nun wirst Du regelmäßig leckere Brote backen können.
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin
Liebe Ingrid, vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar. Ich freue mich schon auf das Backen und Verkosten.
LöschenLiebe Grüße von Irmi
Vielen lieben Dank, Irmi, für die ausführliche Erklärung. Wird gedruckt und ausprobiert! LG Maria
AntwortenLöschenLiebe Maria, herzlichen Dank für deinen Kommentar und viele Grüße zurück
Löschenvon Irmi
Liebe Irmi,
AntwortenLöschendas hast du super beschrieben. in einer stillen Stunde muss ich mir das Rezept mal genauer anschauen, ob ich es auch mal ausprobieren kann.
Liebe Grüße, Karin
Liebe Karin, vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar. Lievito Madre ist freilich zum Ansetzen ein großer zeitlicher Aufwand, ebenso beim Füttern und beim Backen ist viel Zeit und Geduld gefragt. Trotzdem ist es schon interessant, dass man keine weitere Hefezugabe benötigt.
LöschenLieben Gruß von Irmi